Das Rauschen ihrer Flügel

EN| The Sound of her Wings

Acryl auf HDF
je 140 x 80 cm (Hängung 1,4 x 3 m) | 2024

Das Triptychon thematisiert den Umgang mit meiner eigenen Trauer anlässlich des Todes meiner Mutter im April 2018.

Todesboten – Abschied – Trauer

I Todesboten

II Abschied

III Trauer

Werkbeschreibung

Der Titel ist einem Comic aus der Serie „Sandman“ von Neil Gaiman entlehnt, der den Tod als eine gütige und freundliche Frau personifiziert und den gesellschaftlichen Umgang mit ihm/ihr thematisiert.
Alle Szenen des Triptychons sind durch ein Fenster zu sehen, das einerseits eine Verknüpfung zu den jeweiligen Orten bildet, andererseits die Distanz der Betrachtenden zur Handlung verdeutlichen soll. Es soll das Gefühl aufkommen, „als würde man neben sich stehen“, handlungsunfähig sein und deshalb nicht selbst in die Szene eingebunden. Es bleibt nur die Option der passiven Beobachtung.
Die Vögel sind als Heiligendarstellungen stilisiert, da sie die Funktion von Omen und Symbolen einnehmen. In der Realität sind alle Beobachtungen ähnlich erfolgt und haben mich zu dem Werk inspiriert.

Die drei Teile im Detail:

Todesboten – Nachmittag – Nilgänse überfliegen wenige Tage vor dem Tod rufend das Haus, während meine Mutter, direkt unterhalb des Dachfensters gebettet, bereits im Sterben liegt.

Abschied – Dämmerung – Ich fahre mit meinem Vater zum Krankenhaus, wo sie vor wenigen Stunden gestorben ist. Auf dem Dach singt ein Hausrotschwanz, dessen Gesang ich erstmals nicht heiter, sondern als ein Schluchzen auffasse.

Trauer – Nacht – Die vor dem Haus lebenden Nachtigallen, die sonst um diese Jahreszeit singen, sind verstummt. Bis heute ist an diesem Ort keine singende Nachtigall mehr aufgetaucht.

Todesboten – Detail

Trauer – Detail